Die Sierra Nevada in Andalusien ein Paradies für Wanderer

Nur wenige Kilometer von Granada entfernt, findet man im 86.000 Hektar großen Nationalpark der Sierra Nevada die höchsten Gipfel des spanischen Festlands. Im Sommer ein Paradies für Wanderer oder Mountainbikefahrer und im Winter die südlichste Skiregion Europas. Je nach Interesse und Jahreszeit kann man also seinen Urlaub in Andalusien individuell gestalten.

Die Sierra Nevada gehört sicherlich zu den schönsten Gebirgslandschaften Andalusiens. Vor allem im Bereich des Hauptkamms der Sierra Nevada, der Las Alpujarras, bieten sich dem Besucher fantastische Ausblicke auf die über 3.000 Meter hohen Berggipfel, die selbst im Sommer noch schneebedeckt sein können. Überall finden sich rauschende Bäche und sanft in die Landschaft eingebettete Wasserbecken umgeben von Laubwäldern. Anders als etwa im Hochgebirge der Alpen, sind die Gipfelformationen der Sierra Nevada eher gerundet, verantwortlich hierfür sind die harten Gesteinswarten, wie Glimmerschiefer und Quarzite die kaum Korrosion zulassen. In den unteren Höhenlagen finden man auch weicheren Kalkstein, in den sich die Flussläufe der Region tiefe Schluchten gegraben haben.

Um die Sierra Nevada auf einer Wanderung zu erkunden, muss man aber nicht gleich eine Hochgebirgstour unternehmen. Die südlichen Hänge bieten herrliche Möglichkeiten auf alten Maultierpfaden die Landschaft zu genießen. Im Sommer lässt sich allerdings die Hitze in Andalusien besser an den Stränden der Costa del Sol oder der Costa de la Luz ertragen. Wanderungen durch die Sierra Nevada sind vor allem im Mai und April oder im Herbst zu empfehlen. Im Frühjahr bietet sich eine gelbe Blütenpracht aus Drüsenginster, der die Hänge der Sierra Nevada bedeckt und im Herbst kann der Laubfall der Edelkastanien beobachtet werden.

Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts war die Region der Sierra Nevada bettelarm. Viele der kleinen Bergdörfer konnten nur über verschlungene Maultierpfade erreicht werden. Erst mit dem Aufkommen des Tourismus Anfang 1960 erlebte das Gebiet einen wirtschaftlichen Aufschwung. Auch heute findet man noch viele Aussteiger in der Sierra Nevada.